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Wie viel Unterstützung ist zu viel? Die feine Balance zwischen Helfen und Loslassen

  • Autorenbild: Till-Niklas Hollinderbäumer
    Till-Niklas Hollinderbäumer
  • 19. März
  • 3 Min. Lesezeit

Zusammenfassung für Eilige: 

Unterstütze dein Kind, indem du Orientierungshilfe bietest, aber lass genug Raum, damit es eigene Erfahrungen machen kann. Eine klare Kommunikation, geduldiges Zuhören und die Akzeptanz von Fehlern sind der Schlüssel zu einer feinen Balance zwischen Helfen und Loslassen.


Als Eltern willst du nur das Beste für dein Kind. Besonders, wenn es um wichtige Lebensentscheidungen wie die Berufswahl geht, möchtest du sicherstellen, dass dein Kind die richtigen Entscheidungen trifft. Doch wie viel Unterstützung ist zu viel? Und wie kannst du sicherstellen, dass dein Kind unabhängig bleibt und lernt, Verantwortung zu übernehmen? In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du die perfekte Balance zwischen Helfen und Loslassen findest.


1. Warum Eltern oft zu viel helfen

Es ist ganz normal, dass du deinem Kind helfen willst. Du hast mehr Lebenserfahrung, kennst die Herausforderungen der Berufswelt und möchtest Fehler vermeiden, die deinem Kind schaden könnten. Doch hier ist das Problem: Übermäßige Unterstützung kann deinem Kind signalisieren, dass es nicht in der Lage ist, selbstständig Entscheidungen zu treffen.


Typische Anzeichen von "zu viel Hilfe":

  • Du übernimmst die Recherche für Praktika und Ausbildungsplätze.

  • Du schreibst Bewerbungen oder überprüfst sie bis ins kleinste Detail.

  • Du triffst Entscheidungen für dein Kind, statt gemeinsam zu diskutieren.



Eine Waage mit Helfen und Loslassen

2. Die Vorteile des Loslassens

Kinder, die Verantwortung übernehmen dürfen, lernen:

  • Selbstvertrauen: Sie erkennen, dass sie in der Lage sind, eigene Entscheidungen zu treffen.

  • Problemlösung: Fehler bieten wertvolle Lernerfahrungen.

  • Unabhängigkeit: Sie entwickeln die Fähigkeit, auch in schwierigen Situationen zurechtzukommen.


Hier ein Beispiel: Wenn dein Kind eigenständig ein Bewerbungsgespräch organisiert, sammelt es nicht nur wichtige Erfahrungen, sondern zeigt auch Eigeninitiative – eine Eigenschaft, die später im Berufsleben unbezahlbar ist.


3. Wie du die Balance findest

Es gibt keine perfekte Formel, aber diese Schritte können dir helfen:


Schritt 1: Zuhören statt vorgeben

Höre deinem Kind zu, bevor du Ratschläge gibst. Welche Interessen hat es? Welche Fragen oder Ängste treiben es um? Oft reicht es schon, wenn dein Kind weiß, dass du da bist und ihm zugehörst.


Tipp: Stelle offene Fragen wie: "Welche Möglichkeiten hast du in Betracht gezogen?" oder "Wie fühlst du dich bei dieser Entscheidung?"


Schritt 2: Unterstütze, aber übernimm nicht

Hilf deinem Kind bei der Orientierung, ohne alles für es zu erledigen. Beispiele:


  • Biete an, gemeinsam nach Informationen zu suchen.

  • Lasse dein Kind eigene Bewerbungen schreiben, aber biete Feedback an.


Schritt 3: Fehler zulassen

Dein Kind wird Fehler machen. Das ist unvermeidlich – und gut so. Fehler sind eine wichtige Lernchance.



Ein Bild mit Stolpersteinen auf dem Weg

Schritt 4: Klare Kommunikation

Besprecht gemeinsam Erwartungen und Grenzen. Zum Beispiel: Wie viel Unterstützung möchte dein Kind tatsächlich? Was sind deine Grenzen als Elternteil?


4. Praktische Tipps für die Umsetzung

  • Setze kleine Ziele: Statt direkt den "perfekten Beruf" zu finden, konzentriert euch auf kleine Schritte wie ein Praktikum oder einen Berufserkundungstag.

  • Nutze externe Unterstützung: Ein Berufscoach oder ein Karriereberater kann helfen, Konflikte zu vermeiden und objektive Ratschläge zu geben.

  • Bleib geduldig: Der Prozess der Berufsorientierung braucht Zeit. Akzeptiere, dass dein Kind vielleicht verschiedene Dinge ausprobieren muss, bevor es die richtige Richtung findet.



Zeitstrahl im Berufsorientierungsprozess

5. Warnzeichen, dass du zu viel losgelassen hast

Manchmal können Eltern aus Angst, zu übergriffig zu wirken, zu wenig helfen. Achte auf diese Anzeichen:

  • Dein Kind wirkt überfordert oder verunsichert.

  • Es hat keine klaren Ideen, wie es weitergehen soll.

  • Es vermeidet das Thema Berufsorientierung komplett.


In solchen Fällen ist es wichtig, wieder mehr Unterstützung anzubieten, ohne dabei die Eigenverantwortung deines Kindes zu untergraben. Ganz nach dem Motto:

"Helfen, Unterstützen, Ermächtigen"


Fazit

Die Balance zwischen Helfen und Loslassen ist eine Herausforderung, aber machbar. Es geht darum, dein Kind zu begleiten, ohne es zu überfordern, und ihm genug Raum zu geben, um eigene Erfahrungen zu sammeln. Geduld, Kommunikation und Vertrauen sind dabei entscheidend.


Danke, dass du diesen Beitrag gelesen hast!


Hinweis:

Wenn du deinem Kind gezielt bei der Berufsorientierung helfen möchtest, biete ich individuelles Berufsorientierungscoaching an. Hier kannst du erfahren, wie dein Kind seinen Traumberuf findet. 



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