So unterstützt man ein Kind, das unentschlossen ist
- Till-Niklas Hollinderbäumer
- 26. März
- 3 Min. Lesezeit
Kurzfassung:
Du willst deinem Kind helfen, das sich bei der Berufswahl unentschlossen fühlt? Hier die wichtigsten Tipps: Hör zu, sei geduldig, fördere Selbstreflexion und biete praktische Erfahrungen an. Dein Ziel ist es, Orientierung zu schaffen – ohne Druck.
Unentschlossenheit ist okay – aber nicht für immer
Viele Jugendliche zwischen 16 und 25 wissen nicht, was sie beruflich machen wollen. Das ist normal! Aber wenn dein Kind dauerhaft unsicher bleibt, kann das frustrierend sein – für euch beide. Hier kommt die gute Nachricht: Es gibt Strategien, wie du deinem Kind Orientierung geben kannst, ohne Druck aufzubauen.
Lies weiter, um herauszufinden, wie du ein starker Begleiter auf diesem Weg wirst.
1. Zuhören und verstehen
Unentschlossenheit hat immer eine Ursache. Vielleicht hat dein Kind zu viele Optionen – oder Angst vor einer falschen Entscheidung. Bevor du Ratschläge gibst, höre deinem Kind genau zu. Stelle offene Fragen wie:
"Was beschäftigt dich am meisten, wenn du an die Zukunft denkst?"
"Was macht dir besonders viel Spaß – und warum?"
"Wovor hast du Angst?"
Das hilft dir, ihre Perspektive zu verstehen und zeigt deinem Kind, dass du es ernst nimmst.
Tipp: Schreib gemeinsam die Gedanken deines Kindes auf. Eine einfache Liste kann dabei helfen, Chaos im Kopf zu ordnen.

2. Hilf bei der Selbstreflexion
Viele Jugendliche wissen gar nicht, wo ihre Stärken und Interessen liegen. Hier kannst du helfen:
Persönlichkeits- und Stärkentests: Diese können eine gute Basis für Gespräche sein. W
Gemeinsame Reflexion: Frag nach besonderen Momenten: "Worauf bist du in den letzten Jahren stolz gewesen?"
Interessen-Liste erstellen: Schreib auf, welche Themen dein Kind spannend findet – auch abseits der Schule.
Visualisierungsidee: Eine einfache Tabelle mit drei Spalten: Interessen, Stärken und dazu passende Berufe.
3. Praktische Erfahrungen zählen mehr als Theorie
Der beste Weg, um Berufe kennenzulernen, ist das Ausprobieren. Dein Kind kann sich noch so viele Videos anschauen oder darüber lesen – nichts ersetzt die echte Erfahrung.
Praktika: Motiviere dein Kind, Praktika in verschiedenen Branchen zu machen. Selbst ein Tag kann schon reichen, um festzustellen, ob ein Job passt.
Schnuppertage an Hochschulen: Viele Unis bieten Veranstaltungen an, bei denen Jugendliche Vorlesungen besuchen können.
Freiwilligenarbeit oder Nebenjobs: Das schafft nicht nur Erfahrungen, sondern oft auch ein Netzwerk.

4. Zeig Alternativen und Flexibilität auf
Viele Jugendliche glauben, sie müssten sich sofort für den "perfekten Beruf" entscheiden. Hilf deinem Kind zu verstehen, dass Entscheidungen nicht für immer sein müssen.
Zwischenjahr: Ein Gap Year kann eine wertvolle Orientierungszeit sein – z. B. durch Work-and-Travel, Freiwilligendienste oder ein Auslandspraktikum.
Berufswechsel sind normal: Teile Geschichten von Menschen, die erst später ihren Traumberuf gefunden haben.
Breite Ausbildung: Studiengänge oder Ausbildungen mit vielen beruflichen Optionen sind oft ideal, wenn jemand noch unsicher ist.
5. Mach es praktisch: Tools und Apps
Es gibt viele Tools, die deinem Kind helfen können, Klarheit zu gewinnen. Hier ein paar Empfehlungen:
BERUFE Entdecker: Eine App von der Bundesagentur für Arbeit, die Berufe anhand von Interessen vorschlägt.
LinkedIn und XING: Hier kann dein Kind sich informieren, was Menschen in bestimmten Berufen täglich machen.
Berufswahl-Portfolio: Eine Mappe, in der dein Kind alle Ideen, Erfahrungen und Erkenntnisse sammelt.
6. Bleib geduldig – aber schaffe Struktur
Unentschlossenheit darf nicht zum Dauerzustand werden. Schaffe gemeinsam klare Schritte:
Zeitlimit setzen: "Bis Ende des Monats probierst du mindestens zwei Praktika aus."
Ziele definieren: "Bis zum Sommer suchst du dir zwei Studien- oder Ausbildungsoptionen aus."
Unterstützung holen: Berufsberater, Mentoren oder Coaches können objektive Perspektiven bieten.
BILD HIER: Ein Kalender mit markierten Meilensteinen zur Entscheidungsfindung.
Fazit: Dein Kind schafft das – mit deiner Hilfe
Unentschlossenheit bei der Berufswahl ist völlig normal. Dein Kind braucht keine fertigen Antworten, sondern Orientierung, Raum zum Ausprobieren und deine Geduld. Indem du zuörst, Anreize bietest und kleine Schritte vorgibst, kannst du deinem Kind helfen, den richtigen Weg zu finden.
Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, diesen Beitrag zu lesen! Wenn du noch tiefer ins Thema einsteigen möchtest, sieh dir meine anderen Blog-Beiträge an.
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